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Karolingische Minuskel aus dem Fragment (2 Blätter) eines Homilienbuches, AM 237a fol. von ca. 1150. Homilien sind Prediken mit theologischen Erläuterungen.
Im Fenster steht: þeir fara a eíno augabragþe miþle himens. oc jarþar. Sva skiot (se(m) maþr má renna hug síno(m)).
In neuisländischer Schreibung: þeir fara á einu augabragði miðli (milli) himins og jarðar, svo skjótt (sem maður má renna hug sínum). („Sie reisen in einem Augenblick zwischen Himmel und Erde, so schnell (wie man seinen Gedanken bewegen kann).“)
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Frühgotische Minuskel aus dem 13. Jahrhundert, Übergangsform zwischen karolingischer und gotischer Minuskel. Aus einem Manuskript der Þórláks saga biskups helga (geb. 1133, gest.1193), AM 383 I 4to aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Bischof Þorlákur Þóhallsson war der erste Heilige der Isländer und sein Todestag am 23. Dezember, die Þorláksmesse im Winter, wird immer noch in Ehren gehalten.
Im Fenster steht: H(ann) lastaði alldregi veðr sem marg(ir) gera. In neuisländischer Schreibung: Hann lastaði aldregi veður sem margir gera. („Er beschwerte sich nie über das Wetter, wie es viele tun.”) |
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Textualis. Skarðsbók postulasagna SÁM 1, aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Im Fenster steht: Þ(ei)r kolluðu h(ann) glæpa man(n) (og) galldra fullan. In neuisländischer Schreibung: Þeir kölluðu hann glæpamann og galdrafullan. („Sie nannten ihn einen Verbrecher und zauberkundig.“) |
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Ältere Kursive. Aus der Grettis saga in der Handschrift AM 556 a 4to von Ende des 15. Jahrhunderts. Im Fenster steht: Gr(ettir) kastade sj(er) á bak apt(r) of(an) i vatn(it) (ok) sock se(m) steinn. In neuisländischer Schreibung: Grettir kastaði sér á bak aftur ofan í vatnið og sökk sem steinn. („Grettir warf sich rücklings ins Wasser und versank wie ein Stein.”) |
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Ältere Kurrentschrift. Beschwerdebrief in der Papierhandschrift AM 249c II 4to von 1558, der die Klage des Bezirksvorstehers und Dichters Páll Jónsson, genannt Staðarhóls-Páll, an den Statthalter in Bessastaðir enthält. Im Fenster steht: /Þessa heilaga ok hááfa þingstadar Augsaráár þingz./ In neuisländischer Schreibung: /Þessa heilaga og háa þingsstaðar Öxarárþings/. ("Dieser heiligen und hohen Thingstätte des Öxarárthings") |
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Textualis. Eyrbyggja saga in der Papierhandschrift AM 448 4to von kurz vor 1670, geschrieben von Ásgeir Jónsson, der eine Vielzahl von Pergamenthandschriften auf Papier übertrug, u.a. für Árni Magnússon. Abschrift des Codex Resenianus, der sog. Vatnshyrna. |
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Jüngere Kurrentschrift. Brief (aus einer Briefsammlung, AM 996 4to), geschrieben auf Papier, datiert auf den 2.Juni 1738 von Jón Ólafsson aus Grunnavík, dem Schreiber und Assistenten des Handschriftensammlers Árni Magnússon.
Im Fenster steht: Eg vona þú sende mi(er) pe(n)gana f(yrir) þ(at) í haust. In neuisländischer Schreibung: Ég vona þú sendir mér peningana fyrir þat í haust. („Ich hoffe, Du schickst mir das Geld dafür im Herbst.“) |
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Humanistische Kursive. Die humanistische Kursive löste im 19. Jahrhundert in Skandinavien die Kurrentschrift ab. Brief von Jón Sigurðsson an Konráð Gíslason, datiert 26. Mai 1856, aufbewahrt in der Briefsammlung Konráðs, KG 32 nr.228. Der Buchstabe ð hat wieder ins isländische Alphabet Eingang gefunden, wie man am Wort hvað sehen kann.
Im Fenster steht: Hvað feginn sem eg vildi, þá get eg ekkert gert útúr bréfi þínu. („Wie sehr ich es auch wollte, so kann ich doch nichts von dem tun, was Du in Deinem Brief verlangst.“) Die Schreibung und die Buchstabenform sind damit fast wie im heutigen Isländischen. |
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