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Marginalbilder

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Bischof mit Bischofsstab und roter Bischofsmütze. Ein Fabelwesen, das die Zunge herausstreckt, sieht ihn schräg an. AM 132 4to von Anfang des 15. Jahrhunderts.

Kunst und Krakelei in Manuskripten
Illustrationen oder Illuminationen findet man nicht nur in Form von Bildinitialen und Initialen, sondern daneben gibt es verschiedene Arten von Zeichnungen, Verzierungen und Krakeleien auf den Rändern der Manuskripte; manche davon als Teil der Originalverzierung, andere wiederum wurden später hinzugefügt. Ein deutlicher Umbruch in der Buchproduktion auf Island fand ab 1400 statt, was Handwerkskunst, Schrift, Buchmalerei und Inhalt betrifft. Im 14. Jahrhundert geschehen unter anderem viele Veränderungen in der isländischen Sprache, die sich dann auch nach 1400 etwas von der älteren Schriftsprache unterscheidet.

Illuminationen in Handschriften des 15. Jahrhunderts und später gelten als weniger prachtvoll als die in älteren Büchern. Die Verzierungen haben eine andere Form als zuvor, Motive und Stil haben sich im Vergleich zu denen der Blütezeit der Buchproduktion im 14. Jahrhundert verändert. Die Verzierung der Ränder von Büchern, beispielsweise mit Zeichnungen, die das tägliche Leben der Menschen darstellen, nimmt zu und es hat gelegentlich den Anschein, dass der Illustrator sich Bildvorlagen aus der Kunst des 14. Jahrhunderts bedient. Mit der Zeit machen sich Einflüsse von gedruckten ausländischen Büchern auf die Verzierungen in isländischen Manuskripten bemerkbar.

Illuminationen des 15. Jahrhunderts

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Frage und Antwort auf dem Rand einer Buchseite (GKS 3269b 4to.)

Veränderte Rahmenbedingungen für die Buchproduktion um und nach der Jahrhundertwende um 1400 nahmen gleichermaßen Einfluss auf die Illumination und Verzierung von Handschriften wie auf andere Bereiche der Buchproduktion, wie etwa der Qualität des Pergaments und der Schrift. Von der Zeit um und nach 1450 bis hin zur Reformation ist eine große Anzahl an Manuskripten erhalten geblieben. Die Bilder eines der beiden Hauptzeichner der Teiknibók, die auf 22 Seiten besagter Handschrift zu sehen sind, werden auf eben jenen Zeitraum von 1450-75 datiert. Sie gelten als Nachweis dafür, dass die Buchmalerei zu diesem Zeitpunkt einen Aufschwung erlebte. Aus der gleichen Zeit sind ebenfalls dreizehn Handschriften oder Manuskriptfragmente erhalten geblieben, die Jón Þorláksson und sein Namensvetter und Bruder geschrieben und illustriert haben.

Im 16. Jahrhundert war es gang und gäbe, ganze Bildvorlagen aus gedruckten Büchern zu übernehmen und zur Verzierung von Manuskripten aus Pergament zu verwenden. Beispiele dafür finden sich in den Handschriften, die ein Vater und seine zwei Söhne um die Mitte des 16. Jahrhunderts geschrieben und illustriert haben.

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Ein Gespräch zwischen zwei Personen auf einem Seitenrand (Heynesbók AM 147 4to.)

Bilderreiche Gesetzesbücher

Die Gesetzesbücher Reykjabók AM 345 fol. aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts und die Heynesbók AM 147 4to vom Ende des 15. Jahrhunderts sind Beispiele für Bücher, deren Ränder von Fachmännern reich mit Bildern samt Bildinitialen und farbigen Initialen verziert wurden. Die Marginalbilder sind mehrfarbige oder schwarze Federzeichnungen, von denen sich manche auf den Text beziehen, während andere keinerlei Bezug zum Text haben. Die Illustrationen bei Gesetzestexten stellen beispielsweise Gerichtsverhandlungen, Verbrechen und Strafe, das Zerlegen von Walen oder, wo es um Ehegesetze geht, Menschen auf dem Weg zu einer Hochzeit dar. Auch Wesen von abscheulicher Erscheinung mit seltsamen Körperhaltungen, die nur wenig mit den Inhalten der Manuskripte zu tun haben, sind beliebtes Bildmaterial.

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Seefahrt, abgebildet auf einem Seitenrand (Reykjabók AM 345 fol.)

Hochzeitsritt auf einem Seitenrand (Reykjabók AM 345 fol.)


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Grinsender Kavalier in der Heynesbók AM 147 4to.

Zeichnungen und Krakeleien in der Belgsdalsbók AM 347 fol.

Menschen auf einem Seitenrand (Belgsdalsbók AM 347 fol.)


 


zur Stilmischung bei der Illumination von Handschriften
zu Marginalbildern in der Reykjabók