![]() |
![]() |
Wiss ensbissen zur Christianisierung des Nordens
Dänemark: König Harald Blauzahn (gest. 986, regierte ca. 950-985) machte das Christentum zur „Staatsreligion“, allerdings ist die genaue Jahreszahl dieses Ereignisses unbekannt. Harald errichtete um 960 einen großen Runenstein, den jüngeren und größeren von zwei Steinen (in Jelling). Dieser soll an Haralds Eltern erinnern, an seinen Vater Gorm den Alten (gest. 958), der noch ein entschiedener Gegner des Christentums war, und an dessen Frau Thyra. Die Runeninschrift des Steins verkündet, Harald habe ganz Dänemark und Norwegen unter sich vereint und die Dänen zu Christen gemacht. Daher wird der Stein bisweilen auch als „Taufurkunde Dänemarks“ bezeichnet. Die entsprechenden missionarischen Bemühungen kamen wohl aus Deutschland. Laut Überlieferung soll Kaiser Otto I. drei Missionare zu Harald entsandt haben, worauf sich dieser mitsamt seiner Familie taufen ließ und den Glauben fortan in Ehren hielt. (Einige Quellen nennen auch Ólaf Tryggvason als Initiator der Missionierung – der allerdings erst 963 geboren sein dürfte.) Die ersten Bistümer entstanden in Ribe, Schleswig und Aarhus. Auch Adam von Bremen schreibt in seiner hamburgischen Kirchengeschichte über Harald. Nach ihm wurde wohl auch die Bluetooth-Technologie (von Ericsson) benannt.
Färöer: Hier wurde das Christentum im Jahre 1000 (oder 999) angenommen. In der Færeyingasaga wird berichtet, dass Sigmund Brestisson, ein Gesandter des norwegischen Königs Ólaf Tryggvason, dorthin gekommen sei, um zu missionieren und auf den Inseln Steuern einzutreiben. Der Repräsentant der dortigen Heiden hieß Þrándur und wurde für seinen Widerstand gegen die Einflussnahme und Herrschaft des norwegischen Königs zum Volkshelden verklärt.
Norwegen: König Ólaf Tryggvason (geb. um 963, Regierungszeit 995-1000) übernahm laut Überlieferung das Christentum im Jahr 988 von einem Einsiedler auf den Scilly-Inseln vor der Küste Cornwalls. Als er die Regentschaft in Norwegen erlangte, christianisierte er das Land zugleich – dazu die Orkneys, die Shetlandinseln, die Färöer, Island und Grönland (die drei letztgenannten nahmen das Christentum 1000 oder 999 an.). Dabei ging er bisweilen recht skrupellos vor. Nach seinem Tod soll das Christentum in Norwegen sehr geschwächt worden sein. Einige Jahre später übernahm sein Namensvetter Ólaf Haraldsson der Heilige, der in Rouen christlich getauft worden war, das Königtum (1015-28). Er setzte die christliche Mission in Norwegen fort und vollendete dieses Werk während seiner Regierungszeit.