Schreiber mit Maus und Käse
Schreiber und Gehilfe. Augustinus, De civitate Dei, um 1140. Auf dem Bild kann man das Arbeitsumfeld eines Schreibers im Mittelalter sehen. Vor ihm steht ein Schreibpult, in den zwei Rinderhörner eingelassen sind, eines für schwarze und eines für rote Tinte, samt zweier Gänsefedern. In der linken Hand hält der Mönch Hildebertus ein Messer zum Anschneiden der Federn und zum Abschaben falsch geschriebener Buchstaben oder Wörter. Hinter dem Ohr klemmt die Feder, die er gerade benutzt. Zu seinen Füßen sitzt sein Lehrling und Gehilfe Everwinus und übt sich im Malen von Rankenmustern. Hildebertus ist im Begriff, einen Schwamm nach einer Maus zu werfen, die auf seinen Esstisch gesprungen ist (mensa hildeberti), dabei einen Teller mit einem Hühnchen darauf umgeworfen hat und sich daran macht, sich ein Käsestück zu schnappen. Im Buch verewigt er seine Gedanken dazu: Pessime mus, sepius me provocas ad iram, ut te deus perdat! Verschwinde, Maus. Du machst mich ganz wütend. Möge Gott dich vernichten!
The Metropolitan Chapter Library, Prague. MS A. 21/1, f. 153r